Geschichte

1964 | Im Restaurant Frohsinn beschliessen Kari Leutwiler und Fritz Zubler eine Fastnachtsclique zu gründen. Mit Hilfe von Hans Spahn, Paul Langmeier, Hans Bossi, Hansjakob Schoch und Edi Zubler wird ein Wagen aus Schwartenholz gebastelt und mit einer gesungenen Schnitzelbank durch Urdorf von Wirtschaft zu Wirtschaft gezogen. Die Uniform bestand damals aus einem gemieteten Sennenchutteli. Arbeit und Proben werden durch einen Grossaufmarsch von interessierten Zuschauern belohnt und jeder erhält gratis eine Wurst mit Brot. Zur Deckung der Unkosten wird mit Büchsen ein Ertrag von Sfr 230.00 ersammelt. Der Grundstein zur Gründung einer Fastnachtsclique war gelegt.

1965 | Gründungsprotokoll vom 23. April 1965: Um 20.30 Uhr wird die Versammlung von Fritz Zubler eröffnet und 14 Anwesende begrüsst. Ziel dieser Gründungsversammlung ist die Erhaltung und Förderung fastnächtlicher Bräuche, die Teilnahme an sportlichen Anlässen und andere Aktionen, welche die Kameradschaft innerhalb des Vereins fördern. Alle Anwesenden sind mit der Gründung einer Fastnachtsclique einverstanden und so werden folgende Personen gewählt: Präsident: Fritz Zubler = Papa Vizepräsident: Hans Spahn = Supapa Aktuar: Hans Bossi = Sudler Kassier: Karl Leutwiler = Goldwäscher Beisitzer und Materialverwalter: Adolf Jöbstl = Grümpelneffe und Schnüffler Der Mitgliederbeitrag beträgt Sfr 20.00. Das Defizit der ersten zwei Jahre wird von Karl Leutwiler und Fredi Heller je zur Hälfte übernommen.

1966 | Die Mitglieder entschliessen sich durch „Chlausbesuche“ den dürftigen Kassenbestand zu verbessern. Stoff wird angeschafft und die Schneiderarbeiten für 2 Chlaus- und 2 Schmutzlikostüme übernehmen Rösli Abt (spätere Frau Spahn) sowie Gertrud Zubler. Der dazugehörige lederne Leibgut wird von Adolf Jöbstl geschaffen. Die erste Chlausglocke wird von Heinrich Indergand sen. gestiftet. Die Kostüme existieren heute noch und werden hin und wieder noch getragen. Mit diesem Brauch wird jahrelang die finanzielle Situation der Vereinskasse gesichert und aufgestockt.

1967 – 72 |  Das fastnächtliche Treiben beschränkt sich in diesen Jahren auf das Absingen von Schnitzelbänken vom selbstgebauten Wagen aus Tannenschwarten. Das Modell wird noch heute in der Cliquenstube aufbewahrt.

1973 |  Gemeinsam mit dem 70 Jahre alten Knabenverein Urdorf wird eine Fastnachtsvereinigung, genannt FSU, gebildet. Präsident dieser Vereinigung ist Martin Hinteregger. Der damalige Umzug bestand aus 26 Sujets und 9 Wagen sowie einer Kutsche mit der erkorenen Prinzessin Trudy Grob.

1974 |  Zum Anlass des 10 jährigen Bestehens der Clique Schäflibach beschliesst man, nochmals eine Grossfastnacht mit dem Knabenverein Urdorf durchzuführen. Gemäss dem Motto „Zirkus Urlingen“ wird ein riesiges Zelt aufgestellt und der Umzug besteht aus lauter Zirkuswagen bzw. –nummern. Zum ersten Mal erscheint die „Schäflibachspritze“, Urdorfs zweite Fastnachtszeitung. Aus der Feder des Cliquenpräsidenten Fritz Zubler werden Begebenheiten aus dem Dorf humoristisch glossiert. Die erste Vereinsfahne wird angeschafft und unter grossen persönlichen finanziellen Opfern lässt sich jedes Aktivmitglied eine Uniform schneidern. Zur gleichen Zeit wird die Urgruppe geschaffen, welche unser Gemeindewappen versinnbildlicht. Der aus dem aargauischen Freiamt stammende Werni Widmer stellt 20 „Urgrinde“ her. Als Ehrengeleit der neuen Vereinsfahne wird auch eine kleine Majorettengruppe gebildet. Die vier jungen, hübschen Mädchen werden mit flotten Kleidern ausgerüstet. Im Herbst 1974 wird die in einjähriger Fronarbeit geschaffene Cliquenstube eingeweiht. Freunde aus Zürich, Sarmenstorf und Bassersdorf sowie Delegationen der Dorfvereine, Behördenmitglieder und Presse nehmen an diesem Anlass teil. Nach dem Zusammenbruch der Fastnachtsvereinigung Urdorf, dessen Ursache nicht zuletzt private Familienstreitigkeiten waren, beschliesst die Clique Schäflibach, die Fastnacht im Alleingang in Angriff zu nehmen.

1976 |  Für die geplante Fastnacht brauchte es nicht nur Mut, sondern auch eine gehörige Portion Frechheit. Zusätzlich zur Zentrumshalle wurde auf dem Spitzacker noch ein Zelt für 2000 Personen aufgestellt. Im Oktober wird durch Kari Leutwiler und mit Hilfe der Clique Schäflibach die Guggenmusik „Stieredörfler Urschränzer“ gegründet, die sich jetzt „Stiereschränzer Urdorfer“ nennen.

1977 |  In diesem Jahr werden die „Urhexen“ ins Leben gerufen, die sich kurze Zeit später in „Malefizbach-Häxe“ umtaufen. Der Kehrausball findet am Donnerstag erstmals in der Zentrumshalle statt. Die Umzüge werden neben Orten in der Schweiz nach Süddeutschland und schliesslich sogar bis nach Düsseldorf an den Rosenmontag-Umzug ausgeweitet. Die Urdorfer Fastnacht und deren Umzüge werden immer grösser. Die vielen selbstgebauten Fastnachtswagen lösen nicht nur in Urdorf eine Welle der Begeisterung aus, auch von den Zürcher Umzügen können wir etliche erste Preise mit nach Hause nehmen. Nicht nur zur Fastnacht werden jeweils grosse Leistungen erbracht. Zur Einweihung des Altersheimes Urdorf erstellen die Mitglieder der Clique Schäflibach ein heute noch bestehendes Riegelhaus. So ist unsere Clique trotz vielen Berg- und Talfahrten inzwischen alt geworden.